In diesem Jahr fand endlich wieder das Fanfinale der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte in Berlin statt, daran nahmen auch wir teil. Außerdem besuchten wir mit unserer Gruppe das DFB-Pokalfinale 2025. Hier kommt ein Bericht eines Mitfahrers. Danke für schreiben!
„Nach einiger Unklarheit, ob Paderborn in der Relegation spielt und wir damit die Nacht hindurchfahren müssten oder das Fanfinale nicht mitspielen können, hatten wir nach unserem unrühmlichen 0:3 gegen Karlsruhe zumindest Gewissheit: Wir fahren zum Fanfinale und spielen auch mit! Leider entfiel durch den arbeitsreichen und unklaren Saisonendspurt ein gemeinsames Vorbereitungstraining, was wir noch bereuen sollten, dazu später mehr. Zumindest gut ausgeschlafen und mit genügend Anreisezeit trafen wir uns also Donnerstagmittag, um unseren schönen Ausflug zu beginnen. Mit minimalster Verspätung eines Teilnehmers konnte es dann auch losgehen. 😉 Abseits des üblichen Kulturkampfes, welche Musik gehört wird, der nur durch einige Kompromisse gelöst werden konnte, verlief die Hinfahrt ruhig und entspannt, und so trafen wir euphorisch gegen Abend in Berlin ein. Nach dem Beziehen unseres Zeltes wurde, zumindest mir, schon klar, dass die Planung mit einem Sommerschlafsack eine kalte Angelegenheit wird (6 Grad die Nacht), aber gut, jetzt war es auch nicht mehr zu ändern. Nachdem alle Vorräte aufgefüllt waren und wir uns eingerichtet hatten, wurde unser Abend mit einem sehr üppigen Abendbrot, welches das Fanprojekt uns netterweise organisiert hatte, begonnen. Danke nochmal dafür und für die gesamte Planung! Gestärkt wurde notdürftig versucht, die fehlende sportliche Vorbereitung wettzumachen und ein bisschen gezockt. In einem lockeren Spiel gegen die Jungs aus Dortmund konnte ein Sieg eingefahren werden, und so waren wir uns sicher: Das wird morgen schon, hier hat man’s ja gesehen! Mit gestärktem Selbstbewusstsein und nicht mehr sonderlich viel Puste ging es ins Bett. Aufgrund von Musikanlagen, mit denen man Clubs hätte beschallen können ging die laute und sehr kalte Nacht dann mit 2–3 Stunden Schlaf auch irgendwann zum Glück zu Ende. Beste Vorzeichen, um das Ding zu gewinnen. 😀 Ne, im Ernst, ich fasse die ausbaufähige Turnierleistung mal zusammen: Wir hatten Spaß, es wurde teilgenommen, 0 Punkte und raus in der Gruppenphase … hätte durchaus besser laufen können. Danach hieß es abhaken und erstmal ordentlich essen. Im weiteren Verlauf blieb uns Zeit, abwechselnd bei Sonne und Regen, doch teilweise sehr beeindruckende Turnierleistungen zu bestaunen. Herzlichen Glückwunsch an Babelsberg zum Turniersieg. Der Abend wurde mit den anderen Teilnehmern bei ein paar netten Gerstensäften, dem Schauen der Relegationsspiele und entspannten Gesprächen ausklingen gelassen. Nach deutlich erholsamerer Nacht (es kam raus, einer hatte Ohropax für alle mit) ging es am Samstag in die Jugendherberge für die Nacht. Da wir noch Zeit hatten bis zum großen Highlight, dem Pokalfinale, hat sich die Gruppe fürs Nachmittagsprogramm geteilt. Die eine Hälfte ging hoppen und besuchte das Mommsenstadion, um das Spiel BFC Dynamo gegen Eintracht Mahlsdorf zu sehen. Die andere Hälfte (zu der ich auch gehörte) besuchte das Urban Nation Museum für Streetart. Ein für mich sehr interessanter Besuch, schon sehr faszinierend, was in Berlin so auf die Straßen gebracht wird. Ich hörte von der anderen Gruppe aber auch, dass ihr Besuch ihnen gut gefallen hat. Gegen frühen Nachmittag fuhren wir alle zusammen zum Pokalfinale . Was mich dort erwartete, haute mich vom Hocker. Für Stuttgart die letzte Chance, nächste Saison Europa zu spielen, und für die Arminia das erste Pokalfinale überhaupt, hat man schon den atemberaubenden Choreos angesehen, dass hier keine halbe Sachen machen würde. Und so kam es auch: Beide Vereine und Szenen gaben von Anfang bis Ende Vollgas und ließen das Stadion beben. Gerade für Bielefeld durch den tragischen Anschlag in ihrer Stadt, bei dem auch Arminen unter den Verletzten waren, sicher keine einfache Vorbereitung. Hier nochmal viel Kraft und hoffentlich gute Genesung allen Betroffenen! Da wir ziemlich nah an der Stuttgarter Kurve saßen, bekamen wir natürlich von dieser am meisten mit. Die Stuttgarter konnten lange ein ziemlich dominantes Spiel ihrer Mannschaft bestaunen. Dass die Spieler der Arminia nach dem Stand von 4:0 nicht den Kopf hängenließen und nochmal zurückkamen, ist aber auch aller Ehren wert. Wer weiß, hätte Nübel den Ball in der Nachspielzeit nicht gehalten, wäre das Spiel vielleicht auch noch anders ausgegangen. Alles in allem aber ein Spiel, an das ich mich noch lange erinnern werde und für das ich sehr dankbar bin, dass ich es miterleben durfte. Am nächsten Morgen ging es nach einem ausgiebigen Frühstück zurück ins gute alte Paderborn.“